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Horst Tappert als 19 jarige Waffen-SS-er dus als Kommissar Derrick zomaar gedumpt (bv door Max tv).

Von Felix Krautkrämer (aus Junge Freiheit)

Ja ist denn schon Sommerloch? Wenn der Blick auf den Kalender nicht etwas anderes sagen würde, müßte man es fast glauben. Anders ist die Aufregung um die Waffen-SS-Mitgliedschaft Horst Tapperts kaum zu erklären.

Ein Soziologe hat nun herausgefunden, daß der 2008 verstorbene Schauspieler als junger Mann einige Zeit bei der Waffen-SS gedient hat. Ob er sich dabei irgend etwas zuschulden kommen lassen hat, ist nicht bekannt, spielt aber auch keine Rolle. Für den medialen Mainstream steht fest: Tappert = SS = Verbrecher. Und so überbieten sich nun alle Beteiligten, in bester antifaschistischer Manier den Stab über den über die Grenzen Deutschlands hinaus beliebten einstigen TV-Kommissar zu brechen.

„Tapperts Division war am Holocaust beteiligt“, titelte der Tagesspiegel, ohne auch nur einen Hinweis auf eine mögliche individuelle Schuld Tapperts liefern zu können. Das war die Wehrmacht nach der gängigen Geschichtsschreibung auch, nur was bitte schön sagt das über die einzelnen Soldaten aus? Gar nichts. Gleiches gilt auch für Tappert. Nur läßt sich damit offenbar keine Schlagzeile machen.

Pawlowscher Reflex

Doch damit nicht genug: Das bayerische Innenministerium überlegt mittlerweile, Tappert den 1980 verliehenen Titel eine Ehrenkommissars posthum wieder abzuerkennen und das ZDF kündigte an, künftig keine Derrick-Folgen mehr auszustrahlen. Der typische Pawlowsche Reflex als Ergebnis jahrzehntelanger Vergangenheitsbewältigung. Sobald nur irgendwo die Wörter, „Drittes Reich“, „SS“ oder „Holocaust“ fallen, wird über das Ziel hinausgeschossen und Verhalten sowie Reaktionen sind in Punkto Lächerlichkeit keine Grenzen mehr gesetzt.

Tappert war, anderes als beispielsweise Günter Grass, nie eine moralische Instanz. Auch kein politisches Vorbild. Er war ein Schauspieler, der es als TV-Oberinspektor Stephan Derrick zu Berühmtheit brachte. Was ändert sich daran, wenn Tappert Angehöriger der Waffen-SS war? Ist die Krimiserie deswegen nun eine andere? Werden deshalb nun irgendwelche Opfer nationalsozialistischer Verbrechen verhöhnt oder die Greul des Krieges relativiert?

Tappert war 19, als er zu Waffen-SS ging und in einen Krieg zog, den er sich nicht ausgesucht hatte. Heutzutage werden wesentlich ältere Intensivstraftäter für Gewalttaten, die sie aus freien Stücken begangen haben, nach Jugendstrafrecht verurteilt. Doch von Tapperts Generation verlangt man, sie hätte sich in jungen Jahren des ganzen Ausmaßes der nationalsozialistischen Verbrechen bewußt sein müssen, mit dem heutigen Wissen, das Historiker in den letzten knapp siebzig Jahren zusammengetragen haben.

tappert

Auch für Tappert gilt die Unschuldsvermutung

Tappert hat zu Lebzeiten über seine Waffen-SS-Mitgliedschaft geschwiegen, warum, weiß nur er. Vielleicht fühlte er sich keines Verbrechens schuldig, vielleicht dachte er auch, daß sie keinerlei Einfluß auf sein Wirken als Schauspieler und Fernsehkommissar hat.

Sollten irgendwelche Historiker oder Soziologen beweisen können, daß Tappert sich als Soldat mehr hat zuschulden kommen lassen als seine bloße Zugehörigkeit zur Waffen-SS, mögen die Nachgeborenen ihn in Schimpf und Schande verurteilen und die Serie Derrick aus dem kollektiven Fernsehgedächtnis tilgen. Solange dies aber nicht der Fall ist, sollte auch für Tappert die Unschuldsvermutung gelten, unter Berücksichtigung der Umstände der damaligen Zeit.

Einen Toten, der sich weder wehren noch rechtfertigen kann, medial auf die Anklagebank zu setzen, um über ihn – ohne jegliche Beweise – in selbstgerechter Art ein Urteil zu sprechen, ist dagegen

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